Robenacoxib (220991-32-2) physikalische und chemische Eigenschaften
Robenacoxib
Ein selektiv COX-2 hemmender, veterinärmedizinischer NSAID-Wirkstoff, der häufig als kristalliner Wirkstoff (API) für die Formulierung, analytische Standards und die Herstellung veterinärmedizinischer Analgetika bereitgestellt wird.
| CAS-Nummer | 220991-32-2 |
| Familie | Phenylacetate (Coxib-NSAID) |
| Typische Form | Pulver oder kristalliner Feststoff |
| Übliche Qualitäten | EP, USP |
Robenacoxib ist ein niedermolekularer nichtsteroidaler Antirheumatikum (NSAID), der zur strukturellen Klasse der Arylessigsäuren und zur Coxib-Unterklasse selektiver Cyclooxygenase‑2-Inhibitoren gehört. Strukturell handelt es sich um ein aromatisches Aminosäurederivat: eine Phenylacetat-Säure mit einer sekundären Anilinbindung an einen tetrafluorierten Phenylring. Die kombinierte Anwesenheit einer Carbonsäure, einer sekundären Aryl-amin-Gruppe und einer perfluorierten aromatischen Substituenten definiert sein physikochemisches Profil und die biologische Zielselektivität.
Das Molekül zeigt eine Balance zwischen polaren und lipophilen Elementen: Ein lipophiler tetrafluorphenylring und ein Ethyl-Substituent tragen zur Gesamt-Hydrophobizität bei, während die Carbonsäure und das sekundäre Amin polare Funktionalität und Wasserstoffbrückenbindungskapazität bieten. Diese Eigenschaften bewirken eine pH-abhängige Ionisierung (monocarbonsäure Funktionalität) und eine moderate topologische polare Oberfläche, was zu einer merklichen Membranpermeabilität in der ungeladenen Form und einer erhöhten wässrigen Löslichkeit nach Deprotonierung führt. Das elektronenanziehende Fluormuster verringert die Basizität des Anilin-Stickstoffs und erhöht die metabolische sowie chemische Stabilität des aromatischen Rings gegenüber elektrophilen Angriffen.
Pharmakotechnisch ist die Relevanz vor allem in der veterinärmedizinischen Analgesie/Entzündungshemmung gegeben: Robenacoxib wird für orale Tabletten und parenterale Injektionsformen bei Katzen und Hunden formuliert, um Schmerzen und Entzündungen im Zusammenhang mit muskuloskelettalen Erkrankungen, Operationen und Arthrose zu behandeln. Formulierungsstrategien nutzen die saure Funktionalität für Salz- oder lösliche Formen sowie die intrinsische Lipophilie für eine schnelle Gewebeverteilung. Übliche kommerzielle Qualitäten für diesen Wirkstoff sind: EP, USP.
Grundlegende physikochemische Eigenschaften
Dichte und Festkörperform
Für diese Eigenschaft liegen im aktuellen Datenkontext keine experimentell bestimmten Werte vor.
Qualitativ werden Arylessigsäure-Derivate wie Robenacoxib typischerweise als kristalline Feststoffe isoliert; Kristallhabit und Polymorphismus können die Schüttdichte, Tablettenkompression und Auflösungsrate beeinflussen, weshalb die Charakterisierung des Festkörpers (XRPD, DSC) in der Formulierungsentwicklung wichtig ist.
Schmelzpunkt
Für diese Eigenschaft liegen im aktuellen Datenkontext keine experimentell bestimmten Werte vor.
Das Schmelzverhalten von Phenylacetat-Derivaten reflektiert typischerweise die aromatische Substitution und das Wasserstoffbrückennetzwerk der Carbonsäure; Polymorphismus und Solvatbildung sollten während der Entwicklung und Qualitätskontrolle berücksichtigt werden.
Löslichkeit und Auflösungsverhalten
Für diese Eigenschaft liegen im aktuellen Datenkontext keine quantitativ bestimmten wässrigen Löslichkeitswerte vor.
Qualitatives Auflösungsverhalten: Die freie Säure wird aufgrund signifikanter Lipophilie (siehe LogP unten) bei niedrigem bis neutralem \(\mathrm{pH}\) eine begrenzte wässrige Löslichkeit zeigen. Die Löslichkeit steigt deutlich an bei Deprotonierung der Carboxylgruppe bei erhöhtem \(\mathrm{pH}\) (Bildung des Carboxylats). Häufig angewandte Formulierungsansätze für schwer lösliche saure Wirkstoffe – Salzbildung, pH-Anpassung, Co-Solventien oder löslichkeitsverbessernde Hilfsstoffe sowie Mikronisierung – sind geeignet, um Auflösungsrate und Bioverfügbarkeit zu verbessern.
Chemische Eigenschaften
Acid-Base-Verhalten und qualitative pKa
Für diese Eigenschaft liegen im aktuellen Datenkontext keine experimentell bestimmten Werte vor.
Robenacoxib enthält eine einzelne Carbonsäure-Funktionalität (monocarbonsäure), die saure Eigenschaften verleiht: Die neutrale (protonierte) Form dominiert bei niedrigem \(\mathrm{pH}\), die anionische Carboxylatform bei erhöhtem \(\mathrm{pH}\). Der sekundäre Anilin-Stickstoff wird durch den stark elektronenziehenden tetrafluorphenyl-Substituenten deutlich weniger basisch; folglich verhält sich das Molekül insgesamt als schwache Säure mit pH-abhängiger Löslichkeit und Membranpermeabilität. Diese acid-base-Eigenschaften sind grundlegend für Formulierungsentscheidungen (Verseifung, Pufferung) und beeinflussen die interkompartimentelle Verteilung in biologischen Systemen.
Reaktivität und Stabilität
Robenacoxib ist chemisch robust unter neutralen, nicht-oxidativen Bedingungen aufgrund seines konjugierten aromatischen Gerüsts und der elektronenziehenden Fluor-Substituenten, welche die Anfälligkeit für elektrophile aromatische Substitutionen reduzieren. Die Carbonsäuregruppe ist unter neutralen Bedingungen in der Regel hydrolyse-stabil, kann jedoch unter stark aktivierenden Bedingungen an Esterbildungsreaktionen teilnehmen. In biologischen Matrices ist das Molekül anfällig für metabolische Umwandlungen (Phase-I-Oxidationsprozesse und Konjugation der Carboxylgruppe), die für Clearance und Metabolitenprofilierung relevant sind. Photostabilität und oxidative Stabilität sollten während Formulierungs- und Lagerungsstudien bewertet werden, um geeignete Verpackungen und Antioxidans-Strategien bei Bedarf zu definieren.
Molekulare Parameter
Molekulargewicht und Summenformel
- Molekulare Formel: \(\ce{C16H13F4NO2}\)
- Molekulargewicht: 327.27 \(\mathrm{g}\,\mathrm{mol}^{-1}\)
- Exakte/monoisotopische Masse: 327.08824131 \(\mathrm{Da}\)
Zusätzliche berechnete Deskriptoren: topologische polare Oberfläche (TPSA) = 49,3 Ų; Anzahl schwerer Atome = 23; formale Ladung = 0.
LogP und strukturelle Merkmale
- Berechneter XLogP3 (XLogP3-AA): 4.1
Die Kombination aus einem hoch fluorierten Phenylring und einem Ethyl-Substituenten erzeugt eine erhöhte Lipophilie (XLogP ≈ 4,1), die die Membranpermeation und Gewebeverteilung in der neutralen Form begünstigt, jedoch die intrinsische wäßrige Löslichkeit verringert. Eine TPSA von 49,3 Ų sowie die Zahl der Wasserstoffbrücken-Donoren = 2 (sekundäres Amin und Carboxyl-OH) und Wasserstoffbrücken-Akzeptoren = 7 weisen auf eine moderate polare Oberfläche hin, die spezifische Wasserstoffbrücken-Wechselwirkungen mit Protein-Zielstrukturen (COX-2) und Transportproteinen ermöglicht. Die Anzahl drehbarer Bindungen = 5 deutet auf eine moderate Konformationsflexibilität hin, die Kristallinität, Löslichkeit und Bindungskinetik beeinflussen kann.
Strukturidentifikatoren (SMILES, InChI)
- SMILES:
CCC1=CC(=C(C=C1)NC2=C(C(=CC(=C2F)F)F)F)CC(=O)O - InChI:
InChI=1S/C16H13F4NO2/c1-2-8-3-4-12(9(5-8)6-13(22)23)21-16-14(19)10(17)7-11(18)15(16)20/h3-5,7,21H,2,6H2,1H3,(H,22,23) - InChIKey:
ZEXGDYFACFXQPF-UHFFFAOYSA-N
Identifikatoren und Synonyme
Registernummern und Codes
- CAS-Nummer: 220991-32-2
- EC-Nummer: 684-585-3
- UNII: Z588009C7C
- ChEBI: CHEBI:76269
- ChEMBL: CHEMBL2107774
- DrugBank: DB11455
- DSSTox Substance ID: DTXSID90176607
Synonyme und generische Bezeichnungen
Gemeldete Synonyme und alternative Bezeichnungen umfassen: robenacoxib; Robenacoxib; 2-[5-Ethyl-2-(2,3,5,6-tetrafluoroanilino)phenyl]essigsäure; 2-(5-Ethyl-2-((2,3,5,6-tetrafluorphenyl)amino)phenyl)essigsäure; CGS-34975; Robenacoxibum; Robenacoxib [INN]. (Diese Liste spiegelt übliche Synonyme wider, die von Anmeldenden und Einreichenden in regulatorischen und pharmazeutischen Zusammenhängen verwendet werden.)
Industrielle und pharmazeutische Anwendungen
Rolle als Wirkstoff oder Zwischenprodukt
Robenacoxib wird als Wirkstoff in der Veterinärmedizin eingesetzt und fungiert als selektiver Cyclooxygenase-2 (COX-2)-Inhibitor zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen bei Katzen und Hunden. Gemeldete Anwendungsgebiete umfassen die Behandlung akuter und chronischer muskuloskelettaler Störungen, das perioperative Schmerzmanagement bei orthopädischen und Weichteiloperationen sowie chronisch durch Osteoarthritis bedingte Schmerzen bei Hunden.
Formulierungs- und Entwicklungskontexte
Robenacoxib wird sowohl in oralen Tablettenformulierungen (für Katzen und Hunde) als auch in Injektionslösungen für die perioperative oder prozedurale Anwendung angeboten. Entwicklungsaspekte umfassen das Management der niedrigen Wasserlöslichkeit der freien Säure, die Nutzung der pH-abhängigen Löslichkeit für orale und parenterale Darreichungsformen, die Kontrolle der Partikelgröße und polymorphen Form für eine konsistente Auflösung sowie Spezifikationen für Partikulatgehalt, Sterilität und Endotoxinniveaus bei Injektionslösungen. Eine prägnante Anwendungszusammenfassung über diese Formulierungskontexte hinaus ist in den aktuellen Daten nicht verfügbar; in der Praxis wird dieser Wirkstoff basierend auf seinem pharmakologischen Profil und den oben beschriebenen physikochemischen Eigenschaften ausgewählt.
Spezifikationen und Qualitätsstufen
Typische Qualitätsstufen (pharmazeutisch, analytisch, technisch)
Typische Qualitätskonzepte für Robenacoxib entsprechen der standardmäßigen pharmazeutischen Praxis: pharmazeutische (pharmakopöische) Qualität für den Wirkstoff, der in Fertigarzneimitteln verwendet wird; analytische Standardqualität für chromatographische und Prüfmaterialien; sowie technische Qualität für Forschungs- und nichtklinische Studien. Wo pharmakopöische Qualitäten vorliegen, werden diese zur Unterstützung der Arzneimittelherstellung und Qualitätskontrolle verwendet.
Sofern im Lieferantenkatalog vorhanden, umfassen gemeldete kommerzielle Qualitäten: EP, USP.
Allgemeine Qualitätsmerkmale (qualitative Beschreibung)
Wichtige Qualitätsattribute für die Spezifikation umfassen chemische Identität (Strukturbestätigung durch NMR/IR/MS), Gehalt (Wirksamkeit), Reinheit (Verwandte Substanzen und Rückstandslösungsmittel), kristalline Form und Partikelgrößenverteilung sowie für sterile Injektionsformulierungen Sterilität und Partikelgrenzen. Stabilitätsanzeigende Testmethoden und Zwangsdegradationsstudien werden typischerweise verwendet, um Haltbarkeit und Lagerbedingungen zu definieren. Die Chargenfreigabe für veterinärmedizinische Wirkstoffe folgt den Standardanforderungen der GMP bezüglich Verunreinigungsprofilierung und Gehaltseinhaltung.
Sicherheits- und Umgangsübersicht
Toxikologisches Profil und Expositionsaspekte
Gefahrenklassifikationskennzeichen und Gefahrenhinweise für Robenacoxib umfassen: GHS-Signalwort "Warning" mit Gefahrenhinweisen wie H302 (Schädlich bei Verschlucken), H361 (Verdacht auf Schädigung der Fruchtbarkeit oder des ungeborenen Kindes) und H412 (Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung). Gemeldete Gefahrenklassen sind Acute Tox. 4, Repr. 2 (teilweise) und Aquatic Chronic 3. Diese Einstufungen weisen darauf hin, dass eine Aufnahme vermieden werden sollte, eine Reproduktionstoxizität basierend auf den vorliegenden Informationen nicht ausgeschlossen werden kann und Umwelteinträge minimiert werden sollten.
Der berufliche Expositionsschutz sollte sich auf Minimierung von Inhalation und Hautkontakt konzentrieren (Tragen von Handschuhen, Laborkittel/Schutzanzug, Augenschutz) sowie auf technische Schutzmaßnahmen (örtliche Absaugung) beim Umgang mit Pulvern oder bei Tätigkeiten, die Aerosole erzeugen können. Bei Verschütten ist zu verhindern, dass das Produkt in Abflüsse und Gewässer gelangt, und das Material unter Verwendung geeigneter Absorptionsmittel bei persönlicher Schutzausrüstung aufzunehmen.
Lagerungs- und Handhabungsrichtlinien
In einem kühlen, trockenen, gut belüfteten Bereich in dicht verschlossenen Behältern aufbewahren, geschützt vor Feuchtigkeit und starken Oxidationsmitteln. Bedingungen vermeiden, die zum Abbau des Produkts führen können, wie übermäßige Hitze oder längere Lichteinwirkung, sofern nicht Stabilitätsdaten etwas anderes belegen. Handhabung gemäß guter Labor- und Herstellungspraxis, um Verschlucken, Einatmen und Hautkontakt zu vermeiden; geeignete persönliche Schutzausrüstung verwenden und das Personal regelmäßig schulen.
Für detaillierte Informationen zu Gefahren, Transport und Regulierung sollten Anwender das produktspezifische Sicherheitsdatenblatt (SDS) sowie lokale Vorschriften konsultieren.